Da ist sie ja. So! 5 Minuten, nur 5 Minuten die Beine hochlegen und mal schnell durch das total verblödete Programm am Nachmittag schalten. Wenn man sich mal überlegt wer den jetzt so alles vor dem TV hängt und schaut. Kinder die aus der Schule kommen und bei denen niemand daheim ist. Selbst Kinder bei denen die Eltern daheim sind hängen jetzt vor der glotze anstatt sich mit Freunden zu treffen und ins Schwimmbad zu gehen. Oder Omas und Opas die ihr Leben lang hart gearbeitet haben und jetzt im Altersheim sitzen und von niemand mehr besuch bekommen. Arbeitslose, Mütter die nichts mit ihrer Zeit anfangen können, ein Querschnitt aus alle Schichten. Nichts gegen Fernsehen ich tu es ja auch, aber manchmal mach ich mir schon so meine Gedanken darüber. Wie die Menschheit durch irgendwelche Serien total verblödet. Gerichtssendung, Talkshows, Rätsel bei denen jeder die Lösung wissen sollte aber aus irgendwelchen Gründen das gleiche Rätsel, eine Stunde lang läuft. Ach ja auch ganz beliebt Tiere. Immer gut, irgendwas mit Tieren zu zeigen. Hier ein Zoo, da ein Allwetterpark du dort eine Tierklinik. Sagen wir so, ich mag Tiere. Nicht alle aber einige. Aber ich muss doch nun wirklich nicht sehn wie dieser arme Eber einen, ja wie soll ich das beschreiben, so einen Bock hatten wir in der Schule über den mussten wir Hüpfen, belassen wir es bei Bock, besteigen muss und wie genau sein Sperma aufgefangen wird und all sowas. Da weiß ich jetzt nicht so genau ob man das jetzt wissen muss, oder gehört das zur Allgemeinbildung. Kurz um ich fand diese Situation furchtbar.

Treffende Gedanken.. Gab es daran auch etwas Gutes?

Als ich die Augen wieder aufgemacht habe liefen Nachrichten. Bei was genau ich eingeschlafen bin kann ich nicht mehr genau sagen.
Upps, aus den 5 Minuten wurde irgendwie 1 Stunde. Ob das wohl an dem konstant anhaltenden Schlafmangel der letzten Wochen liegt? Vielleicht. Es ist Samstag. Ein toter Tag, irgendwie und doch eine auf den ich mich jede Woche wieder freue. Seele baumeln lassen, lesen, in die Wanne steigen und wenn man Lust dazu hat 3 Stunden drin zu bleiben. Manchmal denk ich mir das beste daran ist einfach nicht sprechen zu müssen. Einfach nichts. Klingt vielleicht komisch ist aber ein herrliches Gefühl ab und an. Dann wiederrum überkommt mich das Gefühl das ich es hasse alleine hier zu sitzen. Jedes Samstag das gleiche. Arbeit , Einkaufen, Pizza mit Peperoniwurst, Wohung putzen, duschen, lesen, schlafen, arbeiten. Seit einigen Monaten ist eben nichts mehr wie es einmal war. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier, sagt man uns doch nach. Sich dann all diese Gewohnheiten abzugewöhnen ist eben gar nicht so leicht wie es sich bei andren immer anhört.
„ Nein, war ganz einfach das rauchen aufzuhören!“
„Och, da ging ganz einfach!“
Ich kann all diese Sätze nicht mehr hören. Wieso tun die Leute das? Wieso wollen alle uns glaubend machen das alles einfach ist. Oder liegt es nur wieder daran das es einfach Menschen gibt die mit sich und der Welt besser im Einklang sind wie ich und ihnen deswegen alles leichter von der Hand geht. Gut ich würde es mal so formulieren, innere Ausgeglichenheit ist nun wirklich etwas anderes aber nichts desto trotz bekomm ich das doch gut hin.

Das Einfachste ist - meist - das Schwerste. Und auch wenn die Antwort bislang ausblieb möchte ich doch festhalten, dass das Gute an Deinem heutigen Beitrag sich in dessen Existenz begründet und auch, dass ich beim Lesen schmunzeln konnte. Danke!

Ich bin 32 Jahre alt. Hab einen Super Job als Eventmanagerin, verdiene gutes Geld.
Ja, spätestens jetzt kann ich die Gedanken der Leute förmlich über ihren Köpfen schweben sehn. „Ah Single!“ Dann noch einmal mit den Augen gerollt und schon haben alle ihre vorgefertigte Meinung über mich in ihren Köpfen. Gut mir egal. Sollen doch alle denken was sie wollen. Auch wenn es die Meinung nicht mehr ist, aber die Gedanken sind frei.
Um es in einem Satz zu sagen. Ich kann nichts dazu das sich mein Mann nach 15 Jahren Beziehung dazu entschlossen hat nochmal 16 sein zu wollen und mit einer 18jährigen durchgebrannt ist. Nein, meine Schuld war das nicht und den Schuh soll sich anziehen wer will. Mir steht er einfach nicht. Also ich bin Single und ,getreu dem Motto des Bürgermeisters von Berlin, das ist auch gut so.
Kann ich meine Leben endlich mal genießen. Ohne Mann an meiner Seite bin ich doch immer noch die gleiche die ich vor einem Jahr auch war. Neulich bin ich im Park mit meiner wunderschönen Bulldogge spazieren gegangen. Dort traf ich auf eine Schulkollegin die an der Seite eines, zugegeben, gut aussehenden Mannes den Weg entlang lief. Schon ging es los.
„Jule, dich hab ich ja schon ewig nicht mehr gesehen, was treibst du? Was machst du so? Bist du verheiratet? Habt ihr Kinder? Oh darf ich dir vorstellen das ist Gunnar, mein Mann. Wir haben uns damals beim Studium kennengelernt. Also sag doch mal, was machst du so!“
Himmel, ich konnte diese Stimme schon in der Schule nicht leiden, hoch schrill und laut und bei ihr geht immer alles ohne Punkt und Komma. Oh je und zu allem Überfluss weiß ich nicht mal mehr ihren Namen. Außerdem wie soll ich den Antworten wenn die ständig redet und so niemand außer sie selbst zu Wort kommt.
„Na los Jule erzähl schon!“
„ Was soll ich großartig erzählen, öhm, ne ich bin nicht verheiratet.“ „ Nein, ich hab auch keinen Freund!“
So, und genau dieser Gesichtsausdruck.
Als ich dann auch noch gesagt habe das es mir nichts ausmacht Single zu sein und das Leben auch so schön ist wusste ich, das das Gespräch das ich sowieso nie wirklich führen wollte gleich zu Ende ist. So was es dann auch und Frau Perfekt schnappte sich ihren Gunnar und weg waren sie.

Ich bin wirklich überrascht ob Deines Geschlechts. Und ich danke Dir für Deine Gedanken - Es ist schön, wenn Gespräche, denen man schon vorher ausweichen wollte, sich ganz von selbst verabschieden. Nichts ist schlimmer als ein Gespräch, das sich aufzwingt ohne zu existieren, ganz wie ein übler Geruch in der Bahn. Isn't it ironic?

Das komische ist das ich wirklich dieser Meinung war. Auch irgendwie noch bin. Eine Frau braucht doch keinen Mann damit ihr Leben schön ist genau wie umgekehrt, kein Mann braucht eine Frau das sein Leben schön ist. Gut wenn sich zwei finden bei denen es passt. Toll. Alleine geht das aber auch ganz gut stellte ich zu dieser Zeit fest. Jedoch sollte ich bald eines besseren belehrt werden und mein ganzes Leben wurde wieder mal von einem dieser Männer auf den Kopf gestellt, aber auf eine wundervolle Art und Weise.
Damals, anno Feuerzeug hatte ich schon einmal die Welt des Chats für mich entdeckt. Mein Vater hat mich mehr oder weniger dazu überredet mir das doch auch mal anzuschauen und das wäre doch bestimmt was für mich. Ein Computer war für mich ein Arbeitsgerät und keine Anschaffung um mir meine Freizeit zu gestalten. Trotz dieser Einstellung habe ich mich auf das Experiment Chat eingelassen und fand wider erwarten, Gefallen an der ganzen Sache.
So wie an jenem Samstag. Ich machte meinen Laptop an suchte nach einem Chat. Soviele Chats wo soll ich den nun hin? Ah hier gibt es einen Regionalen Chat. Gut versuchen wir es da. Dort meldete ich mich an und chattete einfach drauf los. Das wunderbare an so einem Chat ist doch das manche Menschen wirklich vergessen wo sie sich befinden. Das ist nach wie vor eine nichtexistierende Welt. Alles nur Fiktion. Und Jule mittendrin. Super, es ist Samstagabend und du chattest Jule. Du wolltest doch dein Leben als Single genießen, dachte ich so bei mir. Schob aber die Gedanken gleich wieder Beiseite und klickte mich durch die Profilseiten. Man konnte dort Privatgespräche führen oder in einem bestimmten Raum sich mit vielen Leuten auf einmal unterhalten.

"Ich bin eigentlich nicht hier.
Ich bin an zwei verschiedenen Orten zur selben Zeit
und das Absurde daran ist, ich bin nicht alleine hier." (Tim Bendzko)

Es ist doch viel Wahres an diesen Zeilen, wir alle in der digitalen Welt. Ich habe meinen Lebensgefährten auch digital kennengelernt und dennoch - jetzt sind wir nicht mehr digital, denken nicht nur in Zahlen.

Es könnte manchmal so leicht sein.
Könnte! Aber wie wir wissen,
scheint dies nicht mit dem gängigen Weltbild zu harmonieren.

Schuld daran sind zweifelsohne Leute.
Jawohl, Leute!
Es gibt kleine Leute, große Leute, witzige Leute und ganz vor allem viele dumme Leute.

Muss das so sein, stellt sich mir die Frage?
Und ist "Leute" nicht ein ganz komisches Wort?
Anscheinend...

Heute ist ein guter Tag. Ich hab ihn gut gemacht und Berlin-Barfuß hat mir dabei geholfen.
Ich habe Ballast abgeworfen. Das ist etwas, was manche Menschen häufiger tun sollten. Wenn man es schon selber in der Hand hat für und mit wem man arbeitet muss dieses Privilieg schon genutzt werden. Ein Standpunkt indem mich nicht zuletzt die Berlin-Barfuß-Praktikantenstorys bestärken. Ich habe endlich den überfälligen Schlusstrich gezogen. Ein gutes Gefühl, das scheinbar undenkbares ermöglicht. Eliese dankts. Ich habe heute aufgeräumt und den alten Lack aufpoliert und jetzt glänzt da endlich etwas Neues. Ich bin wirklich furchtbar stolz und denke an meine liebe Freundin die barfuß in der großen fernen Stadt den üblen Launen des Alltags trotzt.
Danke für das tolle Geschenk <3